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Digital Signage, oder auf deutsch „digitale Beschilderung“ bezeichnet die Verbreitung von Inhalten in Form von Informationen und Werbung auf modernen Displays und Großbildprojektionen. Der Vorteil gegenüber normalen Printmedien ist die höhere Aktualität und Flexibilität, da digitale Inhalte schneller erzeugt und verbreitet werden können. Auch ergibt sich ein Kostenvorteil, da die Kosten von statischer Werbung wegfallen (Druck, Verteilung).
Ein besonderer Unterschied zur herkömmlichen Print-Werbung sind aber die Möglichkeiten, Zielgruppen besser und direkter anzusprechen. Das betrifft insbesondere den zeitlichen Faktor. So wird man an einem Abend unter der Woche auf öffentlichen Verkaufsflächen z.B eines Elektronik-Marktes eine anderes Kundenklientel antreffen, als am Samstag vormittag. Digital Signage Systeme bieten deshalb Möglichkeiten, Werbung zeitgesteuert auszustrahlen.
Nun könnte man sagen, dass das eigentlich der normalen Fernsehwerbung entspricht. Der Begriff Digital Signage wird dehalb oft falsch verwendet, denn bei Digital Signage geht es um eine Kombination von Präsentationstechnik, Playout-Hard- und Software (PC-Systeme), Netzwerkanbindung, Content- und Netzwerk-Management. (siehe auch wikipedia: Digital_Signage).
Digital Signage ist aktuell (2011) ein Boom-Bereich, was in erster Linie darauf zurückzuführen ist, dass die Kosten für Hardware, insbesondere LCD – Bildschirmen in den letzten Jahren gesunken sind. So wird dem einen oder anderen im Laufe der letzten Monate vielleicht aufgefallen sein, dass hier und da ein neues Display aufgestellt wurde. Sogar in Metzgereien habe ich es schon gesehen.
Der Boom ist nicht nur öffentlich durch neu aufgestellte LCD-Display sichtbar, sondern zeigt sich auch durch die Vielzahl an Anbietern im Bereich Digital Signage. Beim näheren Hinsehen bemerkt man, dass sich die Branche bereits aufteilt, und sich viele Anbieter auf Teilbereiche und Branchen konzentrieren und spezialisieren. Dies ist nicht nur eine typische Entwicklung, sondern insbesondere für Firmen wünschenswert, die Digital Signage einsetzen wollen, da es viele Einsatzmöglichkeiten gibt, und verschiedenste Bereiche und Disziplinen (Soft- und Hardware, Grafikbearbeitung, Gestaltung, Werbung, Marketing, Verkaufspsychologie, Zielgruppenanalyse etc) zusammentreffen.
Kosten und Nutzen
Ein interessanter Aspekt ist die Möglichkeit, dass der Betreiber einer Digital Signage Lösung die Kosten des Systems amortisieren kann, indem er (digitale) Werbeflächen und Werbezeit anbietet.
So kann man hier von einem Gefängnis im Bundesstaat New York lesen, das Digital Signage im Wartebereich einsetzt, um die Gäste per Video auf Verhaltensregeln hinzuweisen, und dazwischen kostenpflichtige Werbespots sendet. Die Möglichkeit von Werbespot wird in erster Linie von dort ansässigen Anwälten benutzt, die für ihre Dienste werben. Dies ist ein sehr gutes Beispiel für zielgruppen-orientiertes Werben, und die Gefängnisverwaltung verdient dadurch einen 5-stelligen Eurobetrag im Jahr.
Aufgrund dieses Beispiels kann man sich vorstellen, dass sich für die Werbeindustrie durch Digital Signage neue und sehr viel effektivere Möglichkeiten eröffnen, Inhalte an die Frau oder den Mann zu bringen.
Ausblick
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist Digital Signage noch „neu“. Insbesondere für den Mittelstand ist es wegen der dort relativ geringen Verbreitung noch etwas Besonderes. Das Angebot ist zwar vielfältig, aber auch unübersichtlich. Es gibt Anbieter, die Digital Signage Lösungen (scheinbar) umsonst anbieten, bei anderen Anbietern fallen monatliche Mietkosten von mehreren tausend Euro an.
Aber der Trend ist unverkennbar: Spätestens in ein paar Jahren wird es nichts Besonderes mehr sein, wenn man an Kassen, Eingangsbereichen oder auch in bestimmten Abteilungen Kiosk-Systeme und Displays antrifft. Egal, ob es ein grosser Baumarkt, oder die Tankstelle von nebenan ist.
Empfehlung: Aktuelle Informationen und Einsatzbeispiele mit Videos:
http://digital-signage.info.